Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Die vom Bundesamt für Umwelt BAFU neu erhobenen Niederschlagsmengen und deren Verankerung im Hydrologischen Atlas der Schweiz HADES, haben einen Marschhalt sowie eine Kurskorrektur beim Projekt Hochwasserschutz Ballmoosbach zur Folge.
Die Stimmberechtigten haben an der Urne am 18. Juni 2023 einen Kredit für die Umsetzung des Hochwasserschutzprojektes Ballmoosbach genehmigt. Die Gemeinde hat sich in Zusammenarbeit mit dem Wasserbauingenieur der Umsetzung bis zur Einreichung zur Vorprüfung beim Kanton angenommen und wird nun zu einem Marschhalt gezwungen.
Medienanfrage: Hochwasserschutz Ballmoosbach Jegenstorf/HADES, Rückmeldung Tiefbauamt Kanton Bern (OIK III)
Im März 2024 war der Gemeinderat – aufgrund der überarbeiteten Regendaten – zu einer Kurskorrektur in der Planung des Hochwasserschutzes Ballmoosbach gezwungen (siehe unten).
Aus Sicht des Gemeinderates bot der erzwungene Marschhalt die Gelegenheit, bestehenden Risiken gegenüber finanziellen und landschaftlichen Einschränkungen von Schutzmassnahmen abzuwägen. Der breite Einbezug von Akteuren soll gewährleisten, dass eine tragfähige Lösung für den künftigen Hochwasserschutz in Jegenstorf gefunden werden kann.
Der Risikodialog ist ein Prozess und erfolgt mit dem Instrument «Reise zum akzeptierten Risiko» die gemeinsame Risikobetrachtung von Naturgefahren. Der vorgeschlagene Risikodialog ermöglicht es ausserdem, eine Auslegeordnung über die bestehenden Wassergefahren und betroffenen Schutzgüter zu schaffen und mit den Beteiligten über die Tragbarkeit der Risiken zu diskutieren. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus: Was ist ein «tragbares Mass»? Wie können die Risiken auf ein tragbares Mass beschränkt werden? Aus diesen Diskussionen kann auch ein tieferes Schutzniveau als das bisher angestrebte resultieren. Das würde von den Beteiligten erfordern, die verbleibenden Risiken zu akzeptieren und mit weiteren Massnahmen (z.B. Raumplanung, Intervention, Objektschutz...) zu reduzieren oder zu tragen.
Ein erster Workshop zur Ermittlung der Schutzgüter hat stattgefunden, der nächste Workshop findet vor den Sommerferien 2025 statt.
Weitere Informationen zum Umgang mit Naturgefahren finden sie auf der Homepage vom BAFU.